In den Gesprächen rund um das Fasten merken wir immer wieder, dass das Thema polarisiert. Diejenigen die es gemacht haben, schwärmen meistens davon. Der Versuch, diese Faszination dafür zu erklären, fällt meistens schwer. Das eher kritische Lager ist dagegen viel grösser. Warum soll ich mich quälen? Das ist mir zu esoterisch! Oftmals ist es einfach Unwissenheit und es geistern viele Vorurteile umher.
In den letzten Jahren wurde das Thema endlich wissenschaftlich durchleuchtet und ist inzwischen mehrfach durch Studien belegt worden. „Fasten wirkt“ ist daher auch der Tenor von der TV-Sendung scobel, die am 17.1.2019 auf 3sat augfestrahlt wurde (Link am Ende dieses Artikels).
Der Neandertaler in uns
Evolutionär ist unser Stoffwechsel optimiert auf die Ernährungsgewohnheiten von den Jägern & Sammlern vor ca. 100.000 Jahren. Für unsere Urahnen waren es der Normalität, wenn ein Hirsch erlegt wurde, sich einerseits den Bauch vollzuschlagen. Danach dann aber auch mehrere Tage ohne Essen auskommen zu müssen.
Durch unsere Zivilisation stehen nun inzwischen ganz neue Nahrungsmittel auf unserem Ernährungsplan (z.B. Getreide, Zucker, Alkohol, Fertigprodukte…). Diese sind wesentlich reichhaltiger und komplizierter zu verdauen. Die erste Auswirkung kann jeder an sich selbst beobachten: Wenn sich nach dem Essen die Müdigkeit bemerkbar macht. Das Verdauen zieht die Energie ab – auch bekannt als Fress-Koma ;-)
Die Mär von den Zwischenmahlzeiten
Hinzu kommt, daß die Frequenz der Ernährung viel höher geworden. Die in den letzten Jahrzehnten propagierten „Zwischenmahlzeiten“ waren ein Holzweg. Genau das Gegenteil der Fall! Der Snack zwischendurch wirft immer wieder diesen Verdauungsvorgang an. Das führt bei unserem Organismus zu einer Dauer-Beschäftigung. So ist inzwischen belegt, dass die gleiche Gesamtanzahl an Kalorien auf 5 kleine Mahlzeiten statt auf 2 grosse Mahlzeiten verteilt, punkto Übergewicht stärkere Auswirkungen hat.
Heisst also: Das, WAS wir essen ist REICHHALTIGER als früher. Wir machen das ÖFTER. Die Bilanz verschlechtert sich noch zusätzlich, da wir im Alltag viel weniger Kalorien verbrennen als unsere Vorahnen. Dieser resultierende Überschuss schlägt sich in den meisten Fällen als Übergewicht nieder.
Unsere Reparturprogramme aktivieren…
Beim Fasten geht es aber nicht nur um die Reduktion der Kalorienzufuhr bzw. Gewichtsabnahme. Für unsere Gesundheit vermutlich noch viel relevanter: In unserem Körper finden Reparaturprozesse statt, bei denen sich unsere Zellen regenerieren (wissenschaftlich: Autophogie). Bei Nahrungsentzug befinden sich unsere Zellen auf Nahrungssuche und bauen dann die überflüssigen Zellbestandteile ab. Bildhaft gesprochen reinigen sich die Zellen, in dem sie ihren eigenen Müll abbauen (= recyceln). Dieser Mechanismus setzt ein, sobald unser erster Energiespender Glykogen in unserer Leber erschöpft ist. Dieser Zustand kann auch schon bei dem Interfallfasten (16/8) erreicht werden.
Weiterführende Infos:
> Übersicht über weitere Fasten-Wochen (Heilfasten) in der Saiger Lounge in 2019
> Special: Fasten-Woche für Manager & Führungskräfte
> Weiterführende Infos & Anmeldung zu dem Intervall-Fasten in der Saiger Lounge
> Video zu „Mehr als nur nicht essen“ (scobel, 60min, 3sat 17.1.2019)
> Kurzes TV-Video „Was bringt Intervall-Fasten“ (ard, 5min)
Mehr dazu hier in der TV-Sendung (scobel / vom 17.1.2019 / 3sat) mit 3 Experten: